Freitag, 29. April.
Dreizehn Gemeindemitglieder aus der großen Partnergemeinde in Hannover machten sich am Freitag, 29. April 2016 per Zug in das beschauliche Dettingen unter Teck.
Die Kontakte der Gemeinden ergaben sich 2014 anlässlich des internationalen Kirchentages in München.
Um 18:30 Uhr wurden die Besucher aus Niedersachsen am Bahnhof empfangen, um mit einem urschwäbischen Vesper im kleinen Saal der Kirche gestärkt zu werden: Warmer Leberkäse mit Brot aus dem Holzofen und regionale Getränkespezialitäten aus Dettingen und Owen sorgten für einen überaus stimmungsvollen Abend.
Die Übernachtung nach der langen Reise und schönen Gesprächen fand im Hotel und in privaten Häusern statt.
Samstag, 30. April
Mit unseren Gästen aus Hannover trafen wir uns um 10.00 Uhr an der Kirche in Dettingen zur Abfahrt in das Urweltmuseum in Holzmaden.
Um 10.30 Uhr begann dort eine etwa 45-minütige Führung durch das Museum mit Dr. Ralf Hertle. Er verstand es, uns von der ersten Minute an für die Zeit des schwarzen Jura und somit für die Zeit der Dinosaurier zu begeistern. Er erklärte uns, dass die Dinosaurier ursprünglich in einer 2500 Meter dicken und sauerstofffreien Schicht aus Ablagerungen konserviert und dann auf etwa 100 Meter zusammengepresst wurden. Er demonstrierte, wie mühsam ein versteinerter Dinosaurier heute aus dem Schiefer herausgekratzt werden muss, da es weder Härteunterschiede, noch eine Bruchkante zum Herauslösen gibt und einzig an unterschiedlichen Farben die Dinosaurier vom umgebenden Gestein zu erkennen sind. Er zeigte uns, dass durch die hohe Kunst des Herauslösens selbst Hautstücke der Dinosaurier sichtbar gemacht werden können, die einzigartig hier in Holzmaden zu sehen sind. Anschließend konnten die Dinosaurier im Garten noch in wahrer Größe als Modelle bewundert werden.
Nach einer Stärkung bei einem Mittagessen in der Kirchheimer Innenstadt trafen wir uns um 14.30 Uhr zu einer etwa zweistündigen Stadtführung mit Besteigung des Rathausturmes, wo der ungewohnte Blick über Kirchheim und Umgebung begeisterte.
Gegen 18.30 Uhr trafen wir uns im Silchersaal der Schlossberghalle zu einem gemeinsamen Zusammensein, das mit einem mit Abendessen begann und uns Zeit gab, uns bei guten Gesprächen besser kennenzulernen. Ein erster Höhepunkt des Abends waren die Tanzvorführungen von Svenja Riepen und Thilo Nast, die uns in einer Präsentation ihren Aufstieg in die Weltklasse zeigten. Was die beiden uns boten, war einfach sensationell und ihre Vorführungen wurden mit donnerndem Applaus gedankt!
Ein zweiter Höhepunkt des Abends war ein Bauchtanz von Tina König, dessen Ursprung und Bedeutung von Marius erklärt wurden. Während der Vorführung forderte Tina einige junge Herren zum Mittanzen auf und es wurde uns allen klar, dass da wohl noch manches Talent im Verborgenen liegt. Auch hier gab es immer wieder begeisterten Applaus.
Erst zur späten Stunde fand das fröhliche und herzliche Zusammensein ein Ende.
Sonntag, 1.Mai
Noch etwas müde vom Vorabend, jedoch voll freudiger Erwartung auf das Finale des Wochenendes, machten sich Gäste sowie Dettinger auf in die Kirche. Der Blumenschmuck in Form zweier Schuhkartons symbolisierte die Anfänge der beiden Gemeinden. Passend dazu sprach Bezirksevangelist Mattes: „Ihr habt Euch vielleicht nicht gesucht, aber dennoch gefunden.“ Bestätigt wurde diese Aussage an diesem Wochenende mehrmals von den Teilnehmern selbst.
Mattes sprach an, dass die Vergangenheit der Gnade Gottes anempfohlen ist, die Zukunft in seinen Händen liegt und die Gegenwart unser Spielfeld ist. Dieses Feld nutzten die beiden Partnergemeinden voll und ganz aus, um sich gegenseitig zu erfreuen, aber auch Gott für diese Begegnungen zu danken. Den Abschluss des Gottesdienstes bildete die Gemeinde als Chor mit dem Lied „Der Herr ist mein Licht“. Nicht wenige Tränen flossen während des Liedes und auch danach. Ihre Dankbarkeit drückten viele in Umarmungen und Worten aus.
Auch die Geschwister der Gemeinde Dettingen wollten sich für das Kommen der Gäste visuell bedanken und gaben den Geschwistern eine Steinzeitschnecke mit auf den Weg in den hohen Norden. Die Erinnerung an den Besuch wird somit immer in der neuen Kirche der Hannoveraner präsent bleiben. Noch durfte man aber noch nicht von Vergangenheit sprechen, da noch einige gemeinsame Stunden bevorstanden. Die Palette der schwäbischen Hausmannskost wurde noch nicht vollständig ausgeschöpft. Fleißige Hände hatten in der Vorbereitung den im Repertoire noch fehlenden Gaisburger Marsch zubereitet. Mit diesem fulminanten kulinarischen Genuss erlebten alle noch ein paar gemütliche Augenblicke miteinander, die nicht wenig auch von ernsten Glaubensgesprächen geprägt waren.
Damit die Hannoveraner sich nicht nur auf den Service des ICE verlassen mussten, bekamen sie Lunchpakete mit auf den Weg, die sie mit Speis und Trank versorgten. Wie das im Schwabenland so üblich ist, wurde nichts dem Zufall überlassen und so wurden die Gäste an den Bahnhof gefahren, um rechtzeitig die S-Bahn zu erreichen. Ein wunderschönes Wochenende ging zu Ende, mit vielen wertvollen Begegnungen und Momenten. Ein riesiges Dankeschön an alle Helfer, egal in welchem Sinne sie sich eingebracht haben.