Auszug aus der Wendlinger Zeitung (Von Dietmar Hierl): Vor Kurzem feierte die Neuapostolische Kirche mit einem Festakt im Treffpunkt Stadtmitte ihr 100-jähriges Bestehen. Bezirksvorsteher Joachim Raff konnte neben einer stattlichen Zahl von Gemeindegliedern auch viele Ehrengäste begrüßen, darunter Bürgermeister Weigel, Stadträte sowie die Pfarrer der beiden großen Kirchen in Wendlingen.
WENDLINGEN. Gemeindevorsteher Wolfgang Briem vermittelte in seiner Kurzchronik einen Einblick in die Entwicklung der Kirchengemeinde in den letzten 100 Jahren. Aus den Anfängen der ersten Gottesdienste im Wohnhaus der Familie Heilemann in der Fabrikstraße, über weitere Zwischenstationen, konnte die stetig wachsende Gemeinde unter großem persönlichen Einsatz, 1957, die Kirche in der Kirchheimer Straße einweihen. Besonders bedankte sich Briem bei den vielen Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde, die dafür sorgen, dass die vielfältigen Aufgaben einer Kirchengemeinde wahrgenommen werden können.
In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Steffen Weigel bei der Kirchengemeinde, dass sie sich in Wendlingen zusammen mit den anderen Kirchen im karitativen Bereich für benachteiligte Menschen einsetzt. Er freute sich, dass die Neuapostolische Kirche sich inzwischen nicht mehr als geschlossene Gesellschaft sieht und wünschte der Kirchengemeinde weiterhin viel Glück und Geschick in ihrem Handeln und Gottes Segen.
Pfarrerin Ute Biedenbach überbrachte in ihrem Grußwort die Glückwünsche der beiden großen Kirchen in Wendlingen in Wort und einem kleinen Präsent. Viel Heiterkeit erzeugte die Pfarrerin mit ihrer Schilderung über die ersten Begegnungen in ihrer Jugend mit der Neuapostolischen Kirche in Stuttgart. „Apostolische singen laut und belegen alle Parkplätze“, sagte Biedenbach augenzwinkernd, die in einer Sackgasse aufwuchs, an deren Ende bis heute, die größte Neuapostolische Kirche Stuttgarts steht und beim sonntäglichen Kirchgang der Gesang bis zu ihrer Wohnung durchdrang und alles zugeparkt war. Sie betonte die verbindenden Elemente ihrer Kirchengemeinden und freue sich auch weiterhin bei sozialen Projekten zusammen zu arbeiten.
Auch Apostel Volker Kühnle betonte in seiner Festansprache die verbindenden Elemente seiner Kirche mit den beiden großen Kirchen. „Auf das Positive sehen und Gemeinsamkeiten suchen und finden“, so Kühnle. In Zeiten von stetig rückläufigen Mitgliederzahlen aller christlichen Kirchen und sinkendem Interesse im Allgemeinen am Christentum, sollte man noch mehr aufeinander zugehen.
Die Neuapostolische Kirche ist schon seit den 1990er-Jahren Gastmitglied in der ACK Deutschland (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) und an der Ökumene sehr interessiert, und so regte Kühnle eine Ortsgruppe ACK-Wendlingen an.
Nach dem Festakt, der von einem Doppelquartett und einem Streich- und Bläserensemble feierlich umrahmt wurde, gab es nach einem Gebet und einem gemeinsamen Schlusslied, bei einem Stehimbiss noch reichlich Gelegenheit sich untereinander auszutauschen.