"Ohmden und Hattenhofen werden 'mir' "... ... war die Aussage einer Glaubensschwester auf die Frage, ob sie "Ohmdener" oder "Hattenhofer" seien.
„Heute Nachmittag hat es mich gepackt, ich konnte die Tränen nicht zurückhalten“, berichtete ein Glaubensbruder und Mitbegründer der neuapostolischen Kirchengemeinde Ohmden, als der Profanierungsgottesdienst im Mittlerer Weg 4 in Ohmden kurz bevorstand.
Apostel Volker Kühnle kam zur Profanierung der Kirche am 24. Juli nach Ohmden und führte den Gottesdienst mit dem Wort aus Philipper 4, Vers 19 durch: „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“.
Es war ein sehr emotionaler Gottesdienst, bei dem die Ohmdener Gläubigen besondere Empfindungen verspürten. Der Schließung eines Gotteshauses und die Zusammenführung zur jetzt größeren Kirchengemeinde Hattenhofen war ein längerer Prozess vorangegangen, die alle sehr beschäftigte. Apostel Kühnle dankte allen für die Mitwirkung und Offenheit.
„Macht es wie die Sonnenblume“, so Apostel Kühnle, „sie neigt ihr Gesicht immer der Sonne zu. Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich“.
Auch die Gemeinde Hattenhofen war zu diesem Gottesdienst eingeladen. Die Hattenhofener nahmen die Gläubigen aus Ohmden bereits im Vorfeld bei gemeinsamen Gottesdiensten mit offenem Herzen auf.
„Macht es wie Paulus in seinem Brief an die Philipper“, so Apostel Kühnle, „er hat trotz seiner misslichen Lage als Gefangener das Danken und die Freude nicht vergessen“. Er rief die Gläubigen auf nicht zur Resignation zu neigen sondern den Blick nach vorne zu werden: „Gemeinsam seid ihr stark“.
Bezirksevangelist Ralph Mattes, der selbst ein paar Jahre Vorsteher der Gemeinde Ohmden war, begann bei seinem Wortbeitrag, dass auch er am heutigen Abend traurig sei. Er berichtete, dass er nicht nur viele Gottesdienste in Ohmden hielt, sondern auch etliche Male alleine im Gotteshaus war und zu Gott gebetet hatte. Der Bezirksevangelist kam jedoch zum Ergebnis: “Der heutige Tag raubt mir nicht die Faszination zu Christus und rief auf: „Lasst uns gemeinsam in dieser Freude unerschrocken weitergehen“.
Pfarrer Christoph Schilling von der evangelischen Kirche und Pfarrer Keil von der katholischen Kirchengemeinde St. Ulrich aus Kirchheim, der auch für die katholische Kirchengemeinde Ohmden zuständig ist, waren ebenfalls beim Abschlussgottesdienst anwesend.
In seinem Grußwort für beide Kirchen informierte Pfarrer Schilling, dass auch die evangelische Kirchengemeinde vor Veränderungen steht. Er gab den neuapostolischen Gläubigen das Wort aus 1. Petrus 2, Vers 5 mit auf den Weg, wo es heißt: „Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus“. Pfarrer Schilling rät den Gläubigen: „Baut dieses Haus als lebendige Beziehungen, in denen Gott wohnt. Baut diese Beziehungen nicht nur im engsten Familienkreis auf, sondern auch zu Nachbarn und Kollegen,…“. Im Weiteren geht er auf 1. Korinther 2, Vers 11 ein, wo Jesus als Fundament beschrieben wird. Wenn auch die Gesellschaft immer mehr dieses Fundament untergräbt, ermutigte er trotz unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam auf Jesus auf ein einheitliches Fundament zu bauen.
Apostel Volker Kühnle griff diesen Appell gerne mit den Worten auf „Lassen sie uns gemeinsam zusammenarbeiten, auch wenn wir hier am Ort kein eigenes Gebäude mehr haben“.
Gemeindevorsteher Friedhelm Gaißert las die Kurz-Chronik der neuapostolischen Kirchengemeinde Ohmden vor (s. voriger Bericht).
Der Gottesdienst wurde durch den gemischten Chor musikalisch umrahmt.
Am Schluss des Gottesdienstes entwidmete Apostel Kühnle das Gotteshaus. Mit Bewegung in den Herzen wurden die Abendmahlskelche, die Altarbibel und das Altargesangbuch aus der Kirche getragen.
Nach dem Gottesdienst waren alle zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.