Mit viel Spannung erwartet, startete unser Kinderchorwochenende mit einer Premiere. Wir sind gemeinsam mit einem Reisebus zur Marienburg in Niederalfingen gefahren.
Bereits auf der Fahrt dort hin gab es Einiges zu tun. Die Zimmereinteilung wurde gemacht und sämtliche Brücken über die wir gefahren sind wurden gezählt. Eine kleine Vorbereitung auf das Thema der Freizeit und auf alles, was uns an dem Wochenende erwartet.
An der Burg angekommen konnten direkt die Zimmer in Augenschein genommen werden und die Betten bezogen werden. Fertig wurden nicht gleich alle, denn schon eine halbe Stunde später wartete das Abendessen auf uns.
Am Abend waren wir eingeladen, uns die kleine Dorfkapelle im Ort anzusehen. Wir ließen es uns nicht nehmen, dort ein paar unserer Lieder zum Besten zu geben.
Beim Hinweg mit Spass den Berg hinuntergehüpft, mussten wir auf dem Rückweg den steilen Anstieg mühsam erklimmen. Unser obligatorisches Lagerfeuer entschädigte dafür umso mehr. Mit Stockbrot, Würstchen und Marshmallows verbrachten wir gemütliche Stunden im Freien.
Pünktlich um 8 Uhr starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag.
Gestärkt trafen wir uns im Burggraben zu einer ersten Aufwärmrunde und der Einstimmung in den Tag. Das „Entknoten“ des Gruppenknotens gewannen eindeutig die Kids, denn die Betreuergruppe hatte nachweislich gemogelt😊
Gleich im Anschluss war die erste Probenrunde angesetzt. In unserem Rittersaal waren alle Beteiligten mit Feuereifer beim üben und wir konnten schnell Erfolge sehen. In den Pausen durfte das Aussengelände inspiziert und zusammen gespielt werden. Probe und freie Zeit haben sich abgewechselt. Am Nachmittag wurde in Gruppen die Burg genauer in Augenschein genommen: die Burgralley stand an. Ruck-zuck wurden alle Aufgaben hervorragend gelöst.
In Vorbereitung auf den anstehenden Gottesdienst am Sonntag wurde eine spezielle Brücke gebaut. Um darauf gut vorbereitet zu sein, haben wir das zuerst mit bunten Eisstielen geprobt. Die „Leonardo-Brücke“ wird nur mit Brettern gesteckt. Weder gedübelt noch gebohrt oder geschraubt hält sie selbst Erwachsene aus (meistens zumindest) – fast alle waren so mutig und haben es sich nicht nehmen lassen, einmal über die Brücke zu gehen - und so ging der Tag sehr schnell vorbei. Nach dem Abendessen und der obligatorischen Duschrunde stand die Vorbereitung auf den besonderen Gottesdienst am Sonntag an. Eine gelungene Überraschung für die Kinder war der Besuch unseres Apostels. Mit viel Hingabe und Einfühlungsvermögen hat er die Kinder ganz besonders auf den „Gottesdienst für Verstorbene“ vorbereitet. Natürlich war auch genug Zeit, ihm ein paar unserer gelernten Lieder vorzutragen. Interessiert hat sich unser Apostel auch die Brücke angeschaut.
Anschließend haben wir uns weiter vorbereitet. Aus verschiedenen Bibeln wurde das Textwort für den Sonntag vorgelesen. Dabei war die „Volx-Bibel“ der erklärte Favorit für die Kids! Als es dämmrig genug war, hatten fleissige Hände im Außenbereich schon alles vorbereitet, damit wir unsere Leonardo-Brücke mit Lichtern schmücken konnten. Genau so ein Licht wollten wir dann am Sonntag für alle Verstorbenen sein.
Mit diesem Gedanken haben wir unser Nachtgebet im Kreis um die Brücke gesprochen und sind danach alle glücklich und zufrieden in die Betten.
Sonntagmorgen. Vorbereitung auf den Gottesdienst – aber auch Koffer packen, Zimmer besenrein bekommen und frühstücken. Anschließend Gepäck deponieren und mit einer kleinen Aufwärmrunde fit für den Tag machen.
Pünktlich um 9.25 Uhr saßen alle Kids und Betreuer im Gottesdienstraum und warteten gespannt auf den Dienstleiter und die Amtsträger. In seiner liebevollen und bewegenden Art hat unser Frank Wysotzki das Thema kindgerecht aufgeschlossen und einen für alle sehr bewegenden Gottesdienst durchgeführt.
Ein highlight war ein besonderes Lied, das wir sinnbildlich als Brücke für alle Verstorbenen vortragen durften. Die von Frank ausgeliehene Anklung fand dabei ihren besonderen Auftritt.
Ich, der Herr von Sturm und Schnee,
trug des Volkes Leid und Weh,
habe oft um sie geweint.
Sie sind verirrt.
ich zerbrech ihr Herz aus Stein,
pflanze Liebe in sie ein.,
will sie rufen durch mein Wort.
Wer ist bereit?
Ich der Herr von Glut und Wind,
habe Acht aufs ärmste Kind,
das zum Fest geladen ist. Meine Hand hilft.
Reichen will ich Brot und Wein,
ihr Herz soll zufrieden sein.
Geb mein Leben für sie hin.
Wen sende ich?
Ich bin hier, Herr.
Meinst du mich, Herr?
Hör ich nicht dein Rufen in der Nacht?
Führst du, Herr, mich, will ich gehen.
Meines Bruders Hüter will ich sein.
Am Nachmittag kamen Eltern und Abholer.
Gemeinsam haben wir Kaffee und Kuchen genossen,
eine kleine Bildnachlese angeschaut und ein paar Lieder zum Besten gegeben.
Zufrieden, glücklich – aber sicher auch ein wenig müde und geschafft haben sich gegen 15 Uhr alle wieder auf den Heimweg gemacht.
Ein HERZLICHES DANKESCHÖN
… allen Kids, die dabei waren. Nur mit Euch zusammen konnte es eine so schöne und unvergessliche Freizeit werden!
… allen Betreuern, die (oft auch ungesehen) viel, viel geleistet haben und ohne die so eine Unternehmung schlicht nicht möglich wäre!
… unserem Frank Wysotzki, der sich bereit erklärt hat, diesen besonderen Gottesdienst durchzuführen.
… einfach EUCH ALLEN! Ohne jeden Einzelnen von Euch hätte etwas gefehlt!