Kirchengemeinde Ohmden war von 1929 bis 2019 eine selbständige Kirchengemeinde im Mittleren Weg 4 in Ohmden.
Im Jahr 1929 konnte Glaubensschwester Berta Maier aus Notzingen in der Schulstraße in Ohmden ein Haus erwerben und zog mit ihren beiden Söhnen nach Ohmden. Sie besuchten zunächst die neuapostolischen Gottesdienste in Kirchheim und Schlierbach.
Bis Kriegsende 1945 war die Zahl der neuapostolischen Gläubigen in Ohmden auf 20 angewachsen – es wurde Zeit, sich nach einem eigenen Versammlungsraum am Ort umzusehen.
Glaubensschwester Maier stellte dazu einen Schuppen neben ihrem Haus zur Verfügung, der zunächst umgebaut werden musste. Da keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen, transportierte Bruder Richard Maier Steine von einem abgebrochenen Haus in Köngen mit dem Handwagen nach Ohmden.
Am 11. Mai 1947 konnte der damalige Bezirksälteste Gotthilf Volz aus Kirchheim hier den ersten Gottesdienst halten und Ohmden wurde selbständige neuapostolische Gemeinde mit 43 Mitgliedern. Der erste Vorsteher war Priester Karl Bachthaler und fast 25 Jahre in diesem Auftrag tätig.
Schon bald stand die noch junge Gemeinde wieder vor Platzproblemen und es wuchs der Wunsch nach einer eigenen Kirche. Bezirksapostel Gotthilf Volz beauftragte Priester Bachthaler, sich nach einem geeigneten Bauplatz umzusehen. Glaubensbruder Karl Ernst aus der Gemeinde Ohmden bot dazu einen Teil seines Grundstücks am Mittleren Weg zum Bau einer Kirche an.
Durch hohen persönlichen Einsatz und viel Eigenleistung konnte die neue Kirche zum 11. Januar 1958 fertiggestellt und durch Bischof Martin Holder eingeweiht werden.
In den 1980-er Jahren zählte die Gemeinde nahezu 80 Mitglieder.
Insgesamt sieben Gemeindevorsteher waren im Laufe der Jahre in der Gemeinde tätig: Karl Bachthaler, Hermann Hummel, Kurt Strähle, Horst Herzog, Roland Gassner, Ralph Mattes und seit 2015 Friedhelm Gaißert.
In den letzten Jahren machte es eine Vielzahl von gesellschaftlichen Veränderungen, die demografische Entwicklung und die berufliche Inanspruchnahme der durchweg ehrenamtlichen Mitarbeiter immer schwieriger, eine selbständig funktionierende und lebendige Gemeinde aufrecht zu erhalten.
Nach der Fusion der beiden neuapostolischen Kirchenbezirke Göppingen und Kirchheim/Teck am 01. Januar 2015 kam es zu ersten Begegnungen der Glaubensgeschwister der Gemeinden Ohmden und Hattenhofen. Vorher – trotz nur weniger Kilometer Entfernung, jedoch in verschiedenen Kirchenbezirken - wussten beide Kirchengemeinden so gut wie nichts voneinander.
In den Jahren 2017 bis 2019 intensivierte sich die Kooperation der Gemeinden.
Heute, am 24. Juli 2019, wird die Fusion der beiden Kirchengemeinden Hattenhofen und Ohmden vollzogen, und damit auch das Ende der 72-jährigen Selbstständigkeit der Gemeinde Ohmden.
Im Mai diesen Jahres wurde entschieden, das Kirchengebäude in Ohmden zu verkaufen. Damit geht auch die 61-jährige Geschichte des Kirchengebäudes in Ohmden (liebevoll auch „Dom zu Ohmden“ genannt) zu Ende. Die Ohmdener Glaubensgeschwister sehen dies mit Wehmut, denn mit der Kirchengemeinde und dem Kirchengebäude sind viele positive Erinnerungen und Emotionen verbunden.
Doch der Abschied von diesem liebgewordenen Ort wird erleichtert durch bereits entstandene schöne Verbindungen und die sehr herzliche Aufnahme durch unsere bisherigen „guten Nachbarn“ aus Hattenhofen. Eine Glaubensschwester brachte es so auf den Punkt: „No semmer koine Hattenhöfer und Ohmdener mehr – no semmer oifach mir“
Unser himmlischer Vater mag die nunmehr zusammengeführte Kirchengemeinde mit seinem Segen und Schutz begleiten!