Am Mittwoch, den 7. Dezember 2022 fand der letzte Gottesdienst in unserer Kirche Uhingen, Meisenstraße statt. Zu diesem besonderen Gottesdienst kamen Kirchenmitglieder der Gemeinde Unteres Filstal und die gesamte Bezirksleitung. Den Gottesdienst leitete der Bezirksvorsteher Joachim Raff im Auftrag des zuständigen Apostels. Als Grundlage für den Gottesdienst diente das Textwort aus Lukas 1, 66: "Alle, die es hörten, nahmen´s zu Herzen und sprachen: Was wird aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm."
Die Predigtbeiträge des Bezirksvorstehers, des stv. Bezirksvorstehers H. Römpp und des Gemeindevorstehers H. Stähle beschäftigten sich mit dem Textwort in Hinblick auf unseren christlichen Glauben und die ehemalige Kirchengemeinde Uhingen und deren Gebäude. In ca. 62 Jahren Kirchengebäudegeschichte stecken viele Erinnerungen, Freude, Traurigkeit und persönliche Empfindungen, aber die Botschaft des Gottesdienstes war mit Frieden und Dankbarkeit diesen Zeitabschnitt abzuschließen. Ein schönes Finale für das alte Kirchengebäude, mit einer Premiere am kommenden Sonntag und dem Neubezug der zukünftigen Kirche in der Alemannenstraße 40.
Vor dem Schlussgebet wurde eine Kurz-Chronik vorgetragen. Den Abschluss des letzten Gottesdienstes war der Auszug der liturgischen Geräte.
Kurz-Chronik der neuapostolischen Kirchengemeinde Uhingen
Gemeinde Uhingen Im Jahr 1925 zog Wilhelm Steiner, dessen Mutter neuapostolisch war, mit seiner Familie nach Uhingen. Ab 1927 besuchte die Familie Steiner neuapostolische Gottesdienste in Albershausen und nur wenige Jahre später wohnten in Uhingen bereits über 20 neuapostolische Gläubige. An Palmsonntag 1930 fand der erste neuapostolische Gottesdienst in Uhingen, in einem Zimmer der Familie Heim in der Wasenstraße 2, statt. Offiziell gegründet wurde die Gemeinde Uhingen am 1. Dezember 1931 mit 30 Mitgliedern. Als erster Vorsteher wurde Priester Georg Jauß beauftragt, der auch Vorsteher in Albershausen war.
Ab Oktober 1932 fanden die Gottesdienste in einem Versammlungsraum im Haus von Wilhelm Steiner statt, der mittlerweile zum Diakon ordiniert worden war. Im Januar 1935 wurde Wilhelm Steiner zum Priester ordiniert und als Nachfolger von Georg Jauß als Vorsteher der Gemeinde Uhingen beauftragt. Ab Ende der 1940er-Jahre besuchten auch Gläubige aus Diegelsberg und aus dem Nassachtal die Gottesdienste in Uhingen. Der Versammlungsraum wurde zu klein und mit einem Durchbruch um zwei Zimmer erweitert. Ab 1952 fanden dann Gottesdienste in Nassachmühle, später in Nassach, statt und im Jahr 1958 konnte die eigenständige Gemeinde Uhingen-Nassach mit 40 Mitgliedern gegründet werden. Ebenfalls im Jahr 1958 wurde in Uhingen ein Grundstück gekauft für den Bau des ersten Kirchengebäudes in der Sparwieser Straße (heute: Meisenstraße 10). Baubeginn war im Jahr 1959 und am 9. Juli 1960 weihte Bischof Walter Müller das neue Kirchengebäude.
Am 7. Oktober 1964 erhielt die Gemeinde mit dem Evangelisten Hans Fetzer einen neuen Gemeindevorsteher. Er ging der Gemeinde fast 23 Jahre voran und verstarb dann unerwartet am 13. April 1987. Hirte Hans Uhlmann, bisher Vorsteher in Albershausen, wurde am 3. Mai 1987 als sein Nachfolger gesetzt. Am 8. Mai 1996 trat Hirte Uhlmann in den Ruhestand und Evangelist Dietmar Auwärter wurde als Vorsteher für Uhingen beauftragt. Am 29. Juni 2005 wurde Evangelist Auwärter von der Aufgabe als Vorsteher entlastet, nachdem kurzzeitig Bezirksevangelist Volker Kölle mit der Gemeindeleitung beauftragt worden war. Als Nachfolger wurde Evangelist Thomas Maier als Gemeindevorsteher gesetzt, der nun die Gemeinden Uhingen und Uhingen-Nassach leitete.
An Silvester 2010 fand in Uhingen-Nassach der letzte Gottesdienst statt und die Gemeinde wurde nach Uhingen integriert. Mit der Schließung der Gemeinde in Göppingen-Faurndau im Jahr 2013 wuchs die Gemeinde in Uhingen um einige weitere Mitglieder.