Der Sonntagsgottesdienst am 2. April 2023 hatte in der Kirchengemeinde Göppingen in zweifacher Hinsicht einen besonderen Charakter:
Zum einen war es der Palmsonntag und damit der Eintritt in die christlichen Hochfeste der Passions- und Osterzeit, zum anderen wurde dem jüngsten Gemeindemitglied, der kleinen Lilien Heim, das Sakrament der Heiligen Wassertaufe gespendet.
Wie immer an besonderen kirchlichen Festtagen ging der Predigt eine Lesung voraus, die das Palmsonntagsgeschehen, wie es der Evangelist Lukas dargestellt hat, zum Inhalt hatte und die als kleine Überraschung vom Großvater des Täuflings vorgetragen wurde. Auch das Tageswort aus Johannes 12, 15.16 thematisierte die besondere Bedeutung dieses Feiertags. Der Dienstleiter, Evangelist Kölle, führte dazu aus, dass sich mit dem Einzug Jesu in Jerusalem nicht alle Erwartungen für das natürliche Leben erfüllt haben, wie wir es auch aus eigener Erfahrung kennen. Jesus machte aber deutlich, dass sein Königtum nichts mit irdischer Macht zu tun hat, sondern dass es um die geistliche und ewige Dimension des Reiches Gottes geht, das von Liebe, Gerechtigkeit und Gnade geprägt sein soll. Wir können dies in unserem Verhalten bereits heute bezeugen, indem wir uns in Toleranz und Hilfsbereitschaft dem Nächsten zuwenden und in aller Konsequenz unseren Weg als Christen gehen.
Diakon Brunner, der im Anschluss um einen Predigtbeitrag gebeten wurde, stellte das Bild des Lebenslaufs in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Neben dem bekannten Lebenslauf, der das irdische Leben beinhaltet, gelte es, unseren göttlichen Lebenslauf ebenfalls mit Leben zu füllen und die Eigenschaften Jesu Christi dort sichtbar zu machen. Auch die kleine Lilien, deren Lebenslauf erst am Anfang steht, habe bereits einen Eintrag in ihrem göttlichen Lebenslauf, worin Gott bezeugt, dass er sie von jeher geliebt hat und bis in Ewigkeit für sie da sein wolle.
Die Taufhandlung wurde durch einen Vortrag von Posaune und Klavier eingeleitet. Der Gemeindevorsteher gab der jungen Christin und ihren Eltern einen irischen Segensspruch mit, der aufzeigt, wie Gott uns von allen Seiten umgibt. Anschließend fand die Übermittlung dieses ersten Sakraments der Kirche Christi statt.
Nach der gemeinsamen Abendmahlsfeier sowie Schlussgebet und Segen wurde durch eine jugendliche Solistin noch ein berührender Liedvortrag dargeboten, der unter dem Motto „Ich wünsche dir“ dem Täufling einen ganzen Strauß guter Wünsche mitgab. Mit einem Umtrunk im Foyer der Kirche klang die besondere Begegnung aus.