Die Gemeinde Kirchheim feierte in diesem Jahr das Erntedankfest auf besondere Weise. Wieder war der Altar reich geschmückt mit Blumen und Früchten der Erde. Aber ehe der Gottesdienst begann, machte sich eine Gruppe der Kirchenbesucher auf zu einem Gang durch Felder und Wald.
Ehe man dem Schöpfer dankte im Gottesdienst, wollte man der Natur, seinem Werk, nahe sein. Ob man nun erfuhr, welche Bedeutung eine Eiche für uns hat, die Ziegen auf der Weide oder die Bienen, die uns Honig liefern, alles ist Teil einer Schöpfung, deren Größe uns immer bewußt sein möge. Dazu passte auch eine Übung aus Qigong, einem chinesischen Bewegungs- und Mediationssystem.
Zum Gottesdienst:
Das Textwort aus dem Römerbrief "Denn in ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen" (Römer 11 Vers 36) veranlasste den Dienstleiter Jens Strähle zu der Frage, ob uns immer bewußt sei, was Gott uns schenkt. Er erinnerte an das Schicksal unseres Biischofs Schmid, der in jungen Jahren in der Gefangenschaft bitteren Hunger und Not erleiden mußte, eine Erfahrung, die in lebenslang prägte.Oft ist uns der Reichtum, den Gott uns schenkt, erst bewußt, wenn plötzlich ein Mangel auftritt. Wichtiger als alle anderen Gaben ist aber das Wort Gottes, denn in Matthäus 6 Vers Vers 33 mahnt uns Jesus: "Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes, so wird euch solches alles zufallen".
Gott, der uns so viel schenkt, erwartet aber auch von uns, dass wir ein Segen für andere sind. Und dabei sei uns immer bewußt, dass all unser Tun nur durch die Kraft Gottes möglich ist und wir immer seiner Gnade bedürfen.
Die Priester Schütze und Hermann wurden noch um einen Predigtbeitrag gebeten.
Nch der Freisprache folgte das Abendmahl und der Schlusssegen. Vorträge der Chors und des Gemeindeorchesters umrahmten den Gottesdienst. Was dann noch folgte, war auch ungewöhnlich: Die ganze Gemeinde bildete einen Kreis und stimmte das Lied an "Gut, dass wir einander haben".
Anschließend fand man sich noch im Untergeschoss der Kirche zu einem Brunch zusammen.